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Industrial-Piercing – der ausgefallene Körperschmuck an der Ohrmuschel

Industrial-Piercing – der ausgefallene Körperschmuck an der Ohrmuschel

Es ist auffälliger als ein herkömmliches Helix-Piercing und ein modisches Statement für besonders Mutige: das Industrial-Piercing. Bei dieser besonderen Art von Körperschmuck handelt es sich um eine Abwandlung des typischen Knorpel-Piercings am oberen Teil der Ohrmuschel. Das Industrial trägst du typischerweise als Barbell – also einem Piercing-Trend, der an eine kleine Hantel erinnert. Wie das Industrial-Piercing aussieht, was du zum Stechvorgang wissen musst und wie du es richtig pflegst, fasst folgender Beitrag zusammen. Erfahre ausserdem, wie du bei einer Entzündung richtig reagierst.

Was ist ein Industrial-Piercing?

Beim Industrial-Piercing handelt es sich um ein zweifaches Helix-Piercing: Hierbei durchsticht dein Piercer nicht nur den oberen Knorpelrand der Ohrmuschel, sondern auch den gegenüberliegenden, unteren Rand. Industrial-Träger entscheiden sich in den meisten Fällen für ein Barbell aus Edelstahl oder Titan, das beide Löcher miteinander verbindet. Der moderne Schmuck besteht aus einem Gewinde, einer kleinen Metallstange und einer Schraubkugel. Optisch erinnert der Piercingschmuck an eine kleine Hantel – daher stammt auch der Begriff: Barbell steht im Englischen Hantel.

Wie wird ein Industrial-Piercing gestochen?

Es gibt zwei gängige Methoden für das Stechen eines Industrials:

  1. Klassischer Stich mit Kanülen: Der Piercer sticht insgesamt zwei Löcher, verdrängt das Gewebe damit und setzt einen Barbell oder alternativ sogenannte Ball-Closure-Rings ein. Letztere besitzen keinen verbindenden Stab. Der Vorteil der Ball-Closure-Rings: Beide Löcher heilen separat ab, während du einen Barbell komplett herausnehmen musst, falls ein Loch Probleme bereitet. Beachte jedoch, dass das Risiko eines schiefen Stichkanals besteht, falls kein Barbell zum Einsatz kommt. Dann ist es später nicht mehr möglich, ein verbindendes Element einzusetzen.
  2. Dermal Punch: Bei dieser Methode stanzt der Piercer das Knorpelgewebe mit der Haut direkt aus und setzt das Schmuckstück deiner Wahl ein. Das Punchen eignet sich für grössere Löcher und kommt deshalb auch beim sogenannten Flesh Tunnel für Tunnel-Träger zum Einsatz. Der Vorteil besteht darin, dass der Profi beim Stanzen kein Gewebe verdrängt und du weniger Schmerzen verspürst. Auch die Heilungsdauer verkürzt sich. Berücksichtige dabei, dass die Löcher nach dem Punchen prinzipiell nicht wieder zuwachsen. Wer später kein Piercing mehr tragen möchte, entscheidet sich deshalb besser für die erste Variante: Nach dem Stechen kann das Knorpelgewebe zuwachsen, nicht jedoch nach dem endgültigen Herausstanzen.

Was muss ich vor dem Stechen eines Industrial Piercings beachten?

Beim Industrial-Piercing findet ein doppelter Wundheilungsprozess statt, weil es sich um zwei Wunden handelt. Berücksichtige deshalb, dass Komplikationen wahrscheinlicher sind als bei einem einfachen Nasenpiercing oder Lippenpiercing. Es besteht grundsätzlich das Risiko einer doppelten Entzündung. Möglicherweise empfindest du die Schmerzen – im Vergleich zum Heilungsprozess nach einem einzelnen Stich – als besonders unangenehm. Professionelle Piercer klären dich jedoch vor dem Stechen über mögliche Komplikationen auf und weisen dich auch darauf hin, dass die Heilungsdauer variiert. Während einige Träger bereits nach wenigen Wochen oder Monaten schmerzfrei sind, können bei anderen auch nach zwölf Monaten noch leichte Druckschmerzen auftreten.

Wie pflege ich den Rand und die Löcher des Industrial-Piercings?

Ob Bauchnabelpiercing, Zungenpiercing oder Industrial: Eine gute Pflege der frischen Wunde verhindert entzündete Piercings und unterstützt den Heilungsprozess. Befolge dafür folgende Tipps:

  1. Vermeide mechanische Reibungen. Diese entstehen beispielsweise beim Telefonieren, Umziehen und Schlafen. Sie belasten die frischen Wunden des Industrials. Achte auch beim Frisieren darauf, dein Ohr jetzt besonders zu schonen. Wir empfehlen einen Dutt oder einen Zopf, damit sich das Haar nicht in den Piercings verheddert. So verhinderst du einen Riss oder andere Verletzungen.
  2. Im Alltag fassen wir uns oft unbewusst ins Gesicht oder an den Kopf. Desinfiziere deine Hände regelmässig und fasse dir nicht zu oft an die Ohrmuschel, um eine Ansammlung von Keimen zu unterbinden. Andernfalls riskierst du, dass sich die neuen Ohrlöcher entzünden.
  3. Reinige dein Industrial mit einer speziellen Desinfektion aus der Apotheke. Antiseptische Mittel hemmen das Bakterienwachstum und säubern sanft das umliegende Gewebe sowie die Ränder der Wunden. Wichtig: Das Desinfizieren erfolgt stets mit sauberen Händen oder einem sterilen Wattestäbchen ohne Fussel.
  4. Verzichte für einige Zeit auf Schwimmbad- und Saunabesuche sowie anstrengende Sportarten, die das Schwitzen fördern. Wärme, Schmutz und Schweiss schaffen ein gutes Milieu für Bakterien. Desinfiziere deine Wunden gründlich, wenn du einer schweisstreibenden Beschäftigung nachgehst.
  5. Haarspray, Seife, Shampoo und andere Styling-Produkte sollten nicht in die Wunde gelangen. Das brennt nicht nur unangenehm, sondern befördert das Bakterienwachstum und eine Ansammlung verschiedener Keimen. Gelangt doch etwas an deine frischen Ohrlöcher, tupfst du diese vorsichtig ab und desinfizierst die Stelle gründlich.

Wie reagiere ich bei einer Entzündung des Industrial-Piercings?

Folgende Zeichen deuten darauf hin, dass eine Entzündung deines Industrial-Piercings vorliegt:

  • Rötung und Schwellung nach mehreren Wochen oder Monaten
  • Juckreiz und Schmerzen
  • Eiter und Ausfluss

Verunreinigte Wunden, die sich entzünden, führen in schweren Fällen auch zu einer Sepsis. Besorge dir zunächst eine desinfizierende Salbe aus der Apotheke, um die betroffene Stelle zu versorgen. Die Wunddesinfektion soll die Entzündung hemmen und Schmerzen lindern. Manchmal ist es notwendig, Ohrringe oder Ohrstecker herauszunehmen, damit die Entzündung komplett abheilt. Dann besteht freilich das Risiko, dass die Wunden komplett zuwachsen. Suche bei grösseren Beschwerden unbedingt einen Dermatologen auf.

Wähle ich Edelstahl oder Titan für mein Industrial?

Sowohl Edelstahl, meist Chirurgenstahl, als auch Titan eignen sich als Material für das Erstpiercing. Dennoch gilt: Wer Nickel nicht gut verträgt, setzt lieber auf Edelstahl oder Titan mit einem niedrigen Gehalt an Nickel oder greift zu alternativen Materialien. Frage bei Unsicherheiten am besten in einem professionellen Piercingstudio nach. Dort erfährst du auch alles Wichtige zum Ablauf, zu den Kosten und zur Pflege deines neuen Industrial-Piercings.

Wann kann ich neue Ringe oder Schmuckanhänger in das Industrial einsetzen?

Tausche deinen vom Piercer eingesetzten Schmuck nicht zu früh gegen ein neues Barbell, Anhänger mit Ketten, Stecker mit bunten Farben oder anderen Ohrringen aus – so verlockend der Gedanke zu Beginn auch sein mag. Unser Tipp: Beobachte dein Piercing und desinfiziere es so lange, bis du keine Schmerzen mehr spürst. Warte einige Monate, bis die Wunden komplett verheilen, denn so hemmst du auch nicht den Heilungsprozess. Lasse deiner Kreativität danach freien Lauf und greife zu neuen Steckern und Anhängern, die vielleicht etwas aufregender als dein erstes Piercing aussehen.

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