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Emaillieren – alte Technik mit ungeahntem Potential

Emaillieren – alte Technik mit ungeahntem Potential

Im Zeichen von Nostalgie und Nachhaltigkeit erlebt es derzeit eine grosse Renaissance – das Email. Zu Recht, denn: Es ist kaum mit Schadstoffen belastet und vollständig recycelbar. Früher fand diese Form der Oberflächenveredelung überall dort ihre Verwendung, wo Alltagsobjekte lange haltbar gemacht werden sollten. Aber auch der dekorative Aspekt kam nicht zu kurz. Historische Strassen- und Werbeschilder aus emailliertem Metall sind heute begehrte Sammlerobjekte und erzielen auf Auktionen Höchstpreise. Individuell gestalteter Email-Schmuck ist gefragter denn je. Warum begeistert uns dieses Material, das seine einzigartige Farbenwirkung erst auf den zweiten Blick offenbart? Und welche speziellen Eigenschaften verleihen ihm seinen besonderen Wert?

Was versteht man unter dem Begriff „emaillieren“?

Emaillieren ist das Aufbringen eines fest haftenden Überzugs auf eine vorbehandelte Oberfläche. Hierbei wird ein glasartiger Grundstoff in einer oder mehreren Schichten auf das Werkstück aufgetragen. Bei dieser Glasur handelt es sich um ein anorganisch-oxidisches Material, das seine Eigenschaften durch kurzes Einbrennen bei hoher Temperatur entwickelt. Diese Technologie wird seit dem 19. Jahrhundert zum Schutz und zur optischen Aufwertung von Gebrauchsgegenständen angewandt. Aufgrund seiner glasähnlichen, schmelzenden Eigenschaften bezeichnet man Email auch als „Glasfluss“. Die Werkstücke lassen sich sowohl in handwerklich gefertigten Kleinserien, wie auch in industriell produzierter Massenware herstellen.

Woraus besteht Email?

Im Wesentlichen setzt sich eine Email-Glasur aus den folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Quarz
  • Feldspat
  • Flussspat
  • Soda
  • Borax
  • Oxide
  • Kryolith

Die Rohstoffe werden fein vermahlen und nach Bedarf mit Pigmentfarben vermischt. Dieser Masse fügt man am Schluss Ton und Wasser bei. Beim Brennvorgang schmelzen die einzelnen Rohstoffe und verbinden sich zu einer homogenen Masse. Das fertige Ausgangsprodukt giesst man in Wasser ab. Anschliessend muss es mehrere Tage ruhen, bevor es ein zweites Mal vermahlen wird. Der so entstandene Grundstoff wird in der Fachsprache als Emailschlicker bezeichnet.

Welche Werkstoffe können mit Emailfarben überzogen werden und wie funktioniert das?

Zur Herstellung von emaillierten Gegenständen verwendet man in der Regel die Ausgangsstoffe Metall und Glas. Wir kennen dieses Verfahren hauptsächlich von Haushaltszubehör wie Töpfen, Pfannen, Geschirr und Küchenutensilien aus Blech. In Handwerk und Industrie kommen dafür unterschiedliche Verfahren und Werkzeuge zur Anwendung. Die einzelnen Arbeitsschritte lassen sich aber wie folgt zusammenfassen:

  1. Der erste Schritt ist die Reinigung und Entfettung des Rohmaterials.
  2. Nun wird das Werkstück mit der Email-Basis überzogen. Dazu taucht man es entweder ein, oder spritzt den Schlicker grossflächig auf.
  3. Anschliessend erfolgt der Brennvorgang. Nun ist das Metall mit der Email-Schicht fest verbunden.

Für Email-Arbeiten im Hobbybereich wird übrigens statt der flüssigen Schlickermasse ein Schmelzgranulat in Pulverform verwendet.

Weshalb bringt das Emaillieren von Metall und anderen Oberflächen viele Vorteile?

Bei der Herstellung von Gebrauchsgegenständen spielt in erster Linie die glatte Beschaffenheit des fertigen Überzugs eine wichtige Rolle. Darüber hinaus können Email-Produkte aber noch mit einer Reihe weiterer Vorzüge aufwarten. So sind sie:

  • schmutzabweisend
  • rostfrei
  • extrem hitzebeständig
  • resistent gegen Säuren
  • stoss- und kratzfest
  • unempfindlich gegen Bakterien
  • sehr wärmeleitfähig

Zudem ist Alltagsgeschirr aus Email leicht zu reinigen und äusserst robust – dabei aber trotzdem leicht und handlich. Wir lieben Email-Waren heute nicht zuletzt aufgrund ihres nostalgisch-dekorativen Charmes.

Wieviele Gestaltungsmöglichkeiten sind mithilfe dieser Technologie möglich?

Wenn man an Email denkt, bringt man damit natürlich als erstes Haushaltwaren und Gebrauchsgegenstände in Verbindung. Doch diese faszinierende Möglichkeit der Oberflächenbehandlung ist sehr facettenreich – und seit Jahrtausenden gebräuchlich. Schon die alten Ägypter löteten Golddraht auf Trägerplättchen aus Metall, und füllten die entstandenen Flächen mit Schmelzpulvern. Im Mittelalter war diese Art der Emaillierung von Edelmetall auch in Europa sehr verbreitet. Später ging man jedoch dazu über, das zart durchsichtige Material reliefartig auf einen Untergrund – meist Silber – aufzubringen. Bis in unsere heutige Zeit werden mit dieser Technologie Dekorationen wie Skulpturen, Schmuckkästchen oder bildliche Darstellungen gestaltet.

Kann ich auch selbst Gegenstände emaillieren – und welche Werkzeuge brauche ich dafür?

Zugegeben, das Emaillieren gehört zu den anspruchsvolleren – und etwas kostspieligeren – Hobbys. Du benötigst dazu

  • Kupferdraht, Kupferblech oder vorgefertigte Platinen
  • eine Schmuckzange
  • eine Blechschere
  • eine Pinzette
  • Email-Modelliermasse oder Schmelzgranulat in verschiedenen Farben
  • einen Brennofen

Es lohnt sich hierbei, nach einem gebrauchten Modell Ausschau zu halten – Neugeräte sind in der Anschaffung sehr teuer. Du kannst aber auch einen Email-Künstler oder ein Kreativ-Zentrum in deiner Region ausfindig machen. Meist kannst du deren Brennöfen gegen eine geringe Gebühr nutzen.

Was gibt es beim Kauf und bei der Pflege von emaillierten Gegenständen zu beachten?

Email ist ein sehr beständiger, dabei faszinierend schöner Werkstoff. Bei sachgemässer Pflege können uns alle emaillierten Artikel mit einer hohen Lebensdauer erfreuen. Gib Küchenzubehör wie Töpfe und Siebe aber lieber nicht in die Spülmaschine. Besser ist es, sie mit normalem Spülwasser zu reinigen. Dekorationen und Emailschmuck aus Edelmetall, Kupfer oder Stahl (Ringe, Anhänger und Zierteile) kannst du ebenfalls mit ein wenig Spülwasser säubern. Dasselbe gilt selbstverständlich für emaillierte Gläser und andere Produkte mit Glasoberfläche.

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