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Süsswasserperlen als preisgünstige und vielfältige Schmuckalternative

Süsswasserperlen als preisgünstige und vielfältige Schmuckalternative

Süsswasserperlen sind eine preisgünstige Alternative zu Salzwasser-Zuchtperlen, die auf eine etwas andere Art gezüchtet werden. Dass ihre Form oft nicht perfekt rund ist, wird dabei gerne in Kauf genommen. Süsswasserperlen werden meist für ein- oder mehrreihige Colliers verwendet, besonders schöne Einzelstücke werden aber auch zu Kettenanhängern verarbeitet. Mehr zur Züchtung und Verarbeitung von Süsswasserperlen gibt es hier.

Welche Muscheln erzeugen Süsswasserperlen?

Perlen werden typischerweise von verschiedenen Austernarten erzeugt, die im Salzwasser leben. Es gibt aber auch in Süsswasser lebende Muschelarten, die Perlen bilden können. Für die Zucht wird meist die Art Hyriopsis cumingii verwendet. Die Perlen in diesen Muscheln werden üblicherweise ohne einen Perlmuttkern gezüchtet, wie es bei Perlaustern üblich ist. Den Perlen wird vielmehr ein Gewebeteil einer anderen Muschel eingepflanzt, das diese als Fremdkörper erkennt und mit einer eigenen Perlmuttschicht umschliesst und so die Perle bildet. Auf diese Art können in einer einzigen Muschel mehrere Dutzend Perlen gezüchtet werden, viel mehr als bei Salzwassermuscheln. Dieses Verfahren wurde in den 1920er-Jahren in Japan im Biwa-See entwickelt. Obwohl in diesem See schon lange keine Perlenzucht mehr stattfindet, werden kernlose Süsswasser-Zuchtperlen heute noch oft als Biwa-Perlen bezeichnet. Inzwischen werden die meisten Süsswasserperlen in China erzeugt. Manchmal werden sie auch „Frischwasserperlen“ genannt, was aber eine schlechte Übersetzung des englischen Begriffs „freshwater“ (für Süsswasser) und damit nicht korrekt ist.

Was ist der Unterschied zwischen Süss- und Salzwasser-Zuchtperlen?

Bei der Zucht von Salzwasserperlen wird den Muscheln ein recht grosser kugelförmiger Kern eingepflanzt, den die Muschel mit einer dünnen Perlmuttschicht überzieht. Durch dieses Verfahren entsteht meist eine ebenso kugelförmige Perle mit der begehrten gleichmässigen Kugelform. Bei der traditionellen Zucht von Süsswasserperlen wird den Muscheln aber nur ein Gewebeteil einer fremden Muschel eingepflanzt. Die dabei entstehenden Zuchtperlen sind meist nicht rund, sondern haben völlig unregelmässige Formen, die manchmal an ein Reiskorn, manchmal an einen Kaugummi erinnern. Solche Formen werden als „Barockperle“ bezeichnet. Eigentlich gelten Barockperlen als minderwertig. Viele Schmuckdesigner und auch Kundinnen schätzen sie aber gerade wegen ihrer abwechslungsreichen Formen.

Gibt es auch runde Süsswasserperlen?

Inzwischen werden dank fortgeschrittener Zuchttechniken insbesondere in China auch annähernd oder sogar perfekt runde Süsswasserperlen erzeugt. Dafür ist man dazu übergegangen, auch Süsswasserperlen ähnlich wie Austernperlen mit festem Kern zu züchten; diese Perlen werden oft als „Mingperlen“ bezeichnet.

Welche besonderen Eigenschaften haben Süsswasserperlen?

Das besondere Merkmal der Süsswasserperlen ist, dass sie keines haben – dieses Paradoxon bringt es am besten auf den Punkt: Süsswasserperlen gibt es in einer besonders grossen Vielfalt an Farben und Formen, weitaus mehr als bei den typischen Austerperlen. Aber nicht nur die Formenvielfalt ist grösser als bei Salzwasser-Zuchtperlen, sondern auch das Farbspektrum, das von reinem Weiss über zahlreiche Gelb- und Rosaschattierungen bis hin zu hellem Braun reicht.

Was bestimmt den Preis einer Süsswasserperle?

Süsswasserperlen sind im Vergleich zu Perlen anderer Herkunft im Allgemeinen deutlich preisgünstiger, weil die Zucht der Süsswasserperlmuscheln einfacher und ergiebiger und der Ertrag viel höher ist. Daher werden sie als preisgünstige Alternative zu Salzwasserperlen geschätzt. Der Preis einer Süsswasserperle wird vor allem durch die Perlengrösse und ihre Form, aber auch durch ihre Farbe und ihren Lüster bestimmt. Am teuersten sind perfekt runde Perlen, die sehr selten sind: Nur ein bis zwei Prozent aller Süsswasserperlen haben eine perfekte Kugelform. Die übrigen sind tropfenförmig oder haben oft völlig unregelmässige Formen.

Was versteht man unter dem Lüster?

Der Lüster ist der in die Tiefe gehende typische Schimmer einer Perle, der ihr den besonderen Charakter gibt und sie von einem Edelstein abhebt. Er ist ein wesentliches Kriterium für den Preis, den die Perle im Handel erzielt. Für den Grosshandel werden die Perlen vom Erzeuger anhand von Qualitätskriterien wie Grösse, Farbe und Form in feste Kategorien eingeteilt, die ihren Handelswert bestimmen. Die Lochgrösse beträgt meist zwei Millimeter, es gibt aber auch Perlen mit grösserer Bohrung. Für den Verkauf werden die Perlen vorsortiert angeboten. Um einen Strang aus perfekt zueinander passenden Perlen zusammenzustellen, ist ein erhebliches Perlenwissen nötig. Daher sollte man für ein Schmuckstück am besten einen vorsortierten Strang kaufen.

Wie können Süsswasserperlen für Perlenketten oder Anhänger verwendet werden?

Da Süsswasserperlen – insbesondere dann, wenn ihre Form nicht perfekt ist – recht preisgünstig sind, können sie für Schmuck auch in grosser Zahl verwendet werden, ohne dass der Preis des Schmuckstücks ausufert.

  • Üppige Perlenketten können aus einem Strang mit Dutzenden von Perlen entstehen, die oft sogar mehrreihig getragen werden.
  • Auch für ein Armband bieten sich Süsswasserperlen an.
  • Grosse Süsswasserperlen von besonders ausgefallener Form – manche erinnern an Tropfen oder Meteoriten mit Schweif – werden auch als Solitäranhänger für Ketten oder Ohrgehänge verwendet.
  • Gerne werden Süsswasserperlen bei Anhängern, Ketten und anderen Schmuckstücken auch mit aussergewöhnlichen anderen Perlen, wie etwa den hell- bis dunkelgrauen Tahitiperlen, kombiniert.
  • Andererseits scheuen sich viele Schmuckdesigner auch nicht vor einer Kombination mit „unedlen“ Materialien wie etwa bunten Glasperlen.

Übrigens: Bei preisgünstigen Perlenketten und Armbändern werden meist Verschlüsse aus niedrigpreisigem Grundmaterial wie Edelstahl oder Silber verwendet, da die Optik des Stückes ohnehin von den Perlen bestimmt wird.

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